Lektion 1: Lichttechniken in der Praxis anwenden
Jetzt wird’s ernst: Du hast ein Konzept, du hast dein Lichtpult – und jetzt stehst du im Theater, im Club oder auf der Festivalbühne. In dieser Lektion schauen wir uns an, wie du dein Wissen in der echten Welt einsetzt.
Bevor du überhaupt ein Kabel einsteckst:
Was ist die Location? Theater, Open Air, Messehalle?
Was für Technik ist vor Ort? (Scheinwerfer, Pult, Strom, Rigging?)
Wie viel Zeit hast du für Aufbau, Einleuchten, Proben?
Ein guter Lichtdesigner kommt nicht mit einem fertigen Plan, sondern mit einem flexiblen Konzept, das sich an die Realität anpasst.
Wenn die Probe läuft oder die Show beginnt, kommt alles zusammen:
Du steuerst Cues live
Du reagierst auf spontane Änderungen
Du balancierst „Sichtbarkeit“ mit „Stimmung“
Beispiel:
Die Darstellerin läuft 3 Sekunden früher auf → du feuerst Cue 15 manuell per „Go“, ziehst die Intensität hoch oder blendest schnell rein.
Es zählt nicht, was geplant war – sondern was jetzt passiert.
Improvisation ist keine Schwäche.
Sie ist eine der größten Stärken eines Lichtdesigners.
Ein Spot ist kaputt? Kein Problem, du ziehst den zweiten rüber.
Der Schauspieler steht falsch? Du verschiebst das Licht.
Das LED-Backtruss flackert? Du blendest es aus und arbeitest mit der Bühne.
Bleib ruhig, bleib smart, bleib kreativ.
Faderpages für schnellen Zugriff
Manual Controls (Intensity, Color, Position)
Snapshots oder Submaster, um Looks zu speichern
Backup-Stick mit Showdateien, Makros, Presets
Bau dir einen „Notfall-Sub“:
Ein Submaster mit „Basic White Frontlight“ auf allen Hauptdarstellern – falls mal alles zusammenbricht, hast du damit IMMER eine Lösung.
In der Praxis zählt Flexibilität, nicht Perfektion
Du musst schnell reagieren und gute Entscheidungen treffen
Lichtdesign live bedeutet: Kontrolle UND Improvisation
Dein Ziel ist nicht nur „funktioniert“, sondern magisch
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