Lektion 2: Die Geschichte des Lichtdesigns
Lichtdesign hat eine lange Geschichte – und die begann wortwörtlich brandheiß. Schon in der Antike nutzten die Griechen und Römer natürliches Sonnenlicht oder Fackeln, um Theaterstücke zu beleuchten. Alles musste draußen stattfinden, weil man auf Tageslicht angewiesen war.
Später, in Innenräumen, war man auf Kerzen angewiesen – oft sehr viele. Findige Bühnenmeister nutzten raffinierte Spiegel- und Linsensysteme, um Kerzenlicht zu bündeln und gezielt auf die Bühne zu lenken. Das war der erste kontrollierte Lichtstrahl, wenn du so willst.
Im 19. Jahrhundert kam das Gaslicht. Endlich konnte man Innenräume konstant beleuchten – wenn auch mit einem gewissen Explosionsrisiko. Für das Theater bedeutete es: längere Vorstellungen, mehr Kontrolle über die Lichtintensität – und damit: mehr Drama.
Mit der Erfindung der Glühbirne (Danke, Herr Edison!) begann die wahre Revolution. Elektrisches Licht war zuverlässig, kontrollierbar und nicht mehr brandgefährlich. Die Bühne bekam Dimmer, verschiedene Farben durch Filter, und das Lichtdesign wurde zur ernstzunehmenden Kunstform.
Im 20. Jahrhundert kamen PAR-Kannen, Fresnels, Profilscheinwerfer & Co. Dazu farbige Filterfolien („Gels“), Gobos, Stroboskope und vieles mehr. Lichtdesign wurde technisch – und künstlerisch hoch spannend.
Ab den 80ern übernahmen Computer die Kontrolle. Moving Lights zogen in die Theater ein, digitale Lichtpulte wie ETC Eos, GrandMA und Hog machten es möglich, komplexe Shows mit hunderten von Scheinwerfern zu programmieren – präzise auf die Millisekunde.
Heute haben wir LED-Technik, multifunktionale Fixtures, Remote Control via Tablets und vernetzte Systeme. Lichtdesign ist eine Mischung aus Handwerk, Technik, Kreativität und Code. Es entwickelt sich ständig weiter – und das macht’s so aufregend.
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