Lektion 3: Die Grundlagen der Lichtwahrnehmung
Bevor du ein einziges Licht „setzt“, musst du verstehen, wie unser Auge überhaupt funktioniert. Lichtdesign ist nämlich nicht nur Technik – es ist visuelle Psychologie. Unser Gehirn interpretiert Lichtstimmungen, Helligkeiten und Farben blitzschnell – und emotional.
Das bedeutet:
Dein Licht erzählt eine Geschichte – selbst wenn kein Wort gesprochen wird.
Menschen reagieren extrem auf Kontraste.
Ein Spot in dunkler Umgebung wirkt viel heller, als wenn er mitten in einer Flut aus Licht steht.
Beispiel:
Ein einzelner Darsteller im Dunkeln mit einem schmalen Lichtkegel → Fokus!
Ein Darsteller in heller Gesamtbeleuchtung → Wen soll ich anschauen?
→ Du steuerst mit Licht, wohin das Publikum schaut.
Farben sind mächtige Werkzeuge im Lichtdesign. Jede Farbe ruft (unterbewusst) eine Reaktion hervor:
Wichtig: Farben sind nie “neutral”. Selbst Weiß hat unterschiedliche „Temperaturen“ (warmweiß vs. kaltweiß) – und verändert die Stimmung eines Raums.
Mit Licht kannst du Stimmungen erzeugen wie Musik:
Sanftes Fade-in = Ruhe, langsames Erwachen
Schneller Farbwechsel = Spannung oder Schock
Kaltweiß auf Schwarz = Krankenhaus-Stimmung
Amber auf warmes Holz = Wohnzimmer-Vibe
Du bist Dirigent von Licht. Jeder Cue ist ein Takt, jeder Scheinwerfer ein Instrument.
Lidia Mtz-Seara hat ein schönes Video zu verschiedenen Emotionen der Farb-Psychologie auf YouTube hochgeladen.
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