Modul 5: Praxis im Lichtdesign - Lektion 1

Lektion 1: Lichttechniken in der Praxis anwenden

Mike Weidemann

4/7/2025

silhouette of woman wearing black hat and black coat
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🔦 Modul 5 – Praxis im Lichtdesign

📚 Lektion 1: Lichttechniken in der Praxis anwenden

Jetzt wird’s ernst: Du hast ein Konzept, du hast dein Lichtpult – und jetzt stehst du im Theater, im Club oder auf der Festivalbühne. In dieser Lektion schauen wir uns an, wie du dein Wissen in der echten Welt einsetzt.

🧰 Vorbereitung ist die halbe Show

Bevor du überhaupt ein Kabel einsteckst:

  1. Was ist die Location? Theater, Open Air, Messehalle?

  2. Was für Technik ist vor Ort? (Scheinwerfer, Pult, Strom, Rigging?)

  3. Wie viel Zeit hast du für Aufbau, Einleuchten, Proben?

Ein guter Lichtdesigner kommt nicht mit einem fertigen Plan, sondern mit einem flexiblen Konzept, das sich an die Realität anpasst.

🕹️ Praktische Techniken im Einsatz

Szenenwechsel „on the fly“

🎬 Wenn die Probe läuft oder die Show beginnt, kommt alles zusammen:

  • Du steuerst Cues live

  • Du reagierst auf spontane Änderungen

  • Du balancierst „Sichtbarkeit“ mit „Stimmung“

Beispiel:
Die Darstellerin läuft 3 Sekunden früher auf → du feuerst Cue 15 manuell per „Go“, ziehst die Intensität hoch oder blendest schnell rein.

👉 Es zählt nicht, was geplant war – sondern was jetzt passiert.

🧠 Live Denken = Live Designen

Improvisation ist keine Schwäche.
Sie ist eine der größten Stärken eines Lichtdesigners.

Ein Spot ist kaputt? Kein Problem, du ziehst den zweiten rüber.
Der Schauspieler steht falsch? Du verschiebst das Licht.
Das LED-Backtruss flackert? Du blendest es aus und arbeitest mit der Bühne.

💡 Bleib ruhig, bleib smart, bleib kreativ.

🎯 Typische Praxis-Situationen

🛠️ Dein Toolkit für die Praxis

  • Faderpages für schnellen Zugriff

  • Manual Controls (Intensity, Color, Position)

  • Snapshots oder Submaster, um Looks zu speichern

  • Backup-Stick mit Showdateien, Makros, Presets

🚀 Pro-Tipp aus dem Theateralltag

👉 Bau dir einen „Notfall-Sub“:
Ein Submaster mit „Basic White Frontlight“ auf allen Hauptdarstellern – falls mal alles zusammenbricht, hast du damit IMMER eine Lösung.

📝 Zusammenfassung

  • In der Praxis zählt Flexibilität, nicht Perfektion

  • Du musst schnell reagieren und gute Entscheidungen treffen

  • Lichtdesign live bedeutet: Kontrolle UND Improvisation

  • Dein Ziel ist nicht nur „funktioniert“, sondern magisch

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🔜 Ausblick: Modul 5 – Lektion 2

📚 Die Herausforderungen bei Live-Events und Theater
→ In der nächsten Lektion schauen wir uns typische Herausforderungen an, mit denen du bei echten Produktionen konfrontiert wirst – von Technikfails über Umbauten bis hin zum ultimativen Zeitdruck. Showbiz, Baby!